Surfen am Gardasee

Campione
Dieser kleine Ort ist über eine Abzweigung im Tunnel der Gardesana zu erreichen. Im nördlichen Bereich befindet sich ein Parkplatz (gebührenpflichtig) mit Surfstrand. Der Südwind wird hier in einem recht schmalen Streifen durch die Felswand etwas verstärkt. Surft man weiter in Richtung Seemitte, ist meist dümpeln angesagt.

Der Nordwind ist in Campione meist auch nicht zu verachten und bringt oft recht ansehnliche Wellen mit sich.

Pier
Der Bereich vor dem Hotel Pier ist der Süwindspot schlechthin am Gardasee. Da hier sich hier die engste Stelle des Sees befindet, wird der Südwind zusätzlich verstärkt. Der Nordwind ist in diesem Bereich eher etwas schwächer.

Capo Reamol
Am Hotel Capo Reamol befindet sich einer der besten Nordwindspots. Auch der Südwind erreicht hier eine passable Stärke.

Torbole
Der Strandbereich zwischen der Sarcamündung und dem kleinen Hafen an der westlichen Uferpromenade ist ein guter Spot bei Ora. Man sollte aber versuchen möglichst rasch aufzukreuzen, um dem ufernahen Getümmel zu entkommen. Weiter draußen wird man zudem mit stärkerem und konstanterem Wind belohnt. Wem das noch nicht reicht, dem bleibt die Möglichkeit noch weiter, zum Starkwindstreifen vor dem Hotel Pier aufzukreuzen.

Yachthafen/Conca d'Oro
Dieser gute Südwindspot bietet den Vorteil, dass man auf Halbwindkurs starten kann. Leider erfolgt der Zugang zum See über eine recht schmale Betonrampe. Ansonsten gibt es nicht viel zu kritisieren (außer vielleicht der Parkgebühr). Es gibt eine Liegewiese mit schattenspendenden Bäumen, sanitäre Anlagen, Essen, Getränke und eine Surfschule bzw. ein Surfverleih.

Malcesine Nord
Der gebührenpflichtige Busparkplatz - nördlich vor Malcesines Altstadt gelegen - ist ein mäßiger Südwindspot, aber einer der besten Spots bei Vento. Der Zugang zum Wasser ist steinig. Es ist nicht ganz einfach mit heilen Knochen und heilem Board ins Wasser zu gelangen und auch wieder hinaus.

Malcesine - Val di Sogno
In die sichere Bucht von Val di Sogno bläst der Süwind mit - im Vergleich zu den nördlicher gelegenen Spots - etwas verminderter Kraft. Gleitwind gibt es hier nur an richtig guten Ora-Tagen. Gute Surfer können von hier aus einen Langschlag zum gegenüberliegenden Ufer bei Campione wagen. Dort legt der Wind in der Nähe der Felswand ca. eine Windstärke zu, was zum Gleiten meistens ausreicht.

Der morgendliche Vento fällt nur in schwer surfbaren Böhen in die Bucht. Sobald man jedoch aus der Bucht heraussurft, kann man den Vento mit fast der gleichen Stärke wie in Malcesine Nord geniessen. Allerdings lässt sich vom Ufer bzw. von der Bucht aus, die Stärke des Vento schlecht einschätzen. Hinzu kommt noch das durch die Windabdeckung verursachte
wackelige durchqueren der Bucht, was auch nicht jedermanns Sache ist.

Wind & Wetter
am Gardasee

Der Nordwind Vento (italienisch für Wind)  beginnt im allgemeinen schon in der Nacht und erreicht am frühen Morgen seinen Höhepunkt. Dabei handelt es sich um abgekühlte  Luftmassen, die in den Morgenstunden die schneebedeckten Gletscher im Umland  hinunterjagen und dabei aus nördlicher Richtung die Surferherzen beglücken.

                                                       

Bereits gegen 9:00 Uhr lässt seine Kraft meist deutlich nach. Der Vento erreicht oft ca. 6 Windstärken, machmal auch mehr. Bei Malcesine ist er am stärksten. Als Nordwindfahrer
muß man nicht nur Frühaufsteher sein. Man sollte sein Board bei diesen Bedingungen auch sich beherrschen, zumal der Gardasee kein Stehrevier ist, und sich auch weite Teile des Ufers durch steil abfallende Felswände nicht zum außerplanmäßigen verlassen des Wassers eignen

Der Südwind Ora ist in der Regel etwas schwächer als der Vento und erreicht meist 4 bis 5 Windstärken. Am stärksten weht es in der sogenannten Düse (der engsten Stelle des Gardasees), etwa in Höhe des Hotel Pier. Die Ora beginnt meist gegen 12:00 Uhr und schläft am späten Nachmittag wieder ein. Daher auch der Name Ora (Stunde),  weil man nach dem Wind fast die Uhr stellen kann. 

                                                       

Verantwortlich hierfür ist die Sonne, welche die  riesigen Felswände entlang des nördlichen Sees erwärmt. Die erhitzte Luft steigt  auf und wird von der nachströmenden Luft der oberitalienischen Po-Ebene ersetzt.  So entsteht eine zuverlässige Thermik, die um so stärker ist, je näher man den   Felswänden kommt.